IT-Quereinstieg

Lena Sambale
Marketing Managerin bei goldsteps

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch die fortschreitende Digitalisierung in allen Unternehmen wächst der Bedarf an IT-Fachkräften. Quereinsteiger sind daher herzlich willkommen und haben gute Chancen.
  • Unterschiedliche Wege wie Umschulung, Ausbildung oder Studium ermöglichen den Einstieg in die IT.
  • Leidenschaft für Technologie, Weiterbildung und erste praktische Erfahrungen unterstützen den erfolgreichen IT-Quereinstieg.

Quereinstieg IT: Von einem anderen Beruf in die IT wechseln

Du kommst in deinem aktuellen Beruf nicht weiter oder bist derzeit arbeitsuchend, der bisherige Job macht dir keinen Spaß mehr und du suchst nach einer neuen Herausforderung? Dann solltest du dir überlegen, ob ein Quereinstieg in die IT als Fachinformatiker eine Alternative für dich ist.

Wieso ist ein Quereinstig in die IT jetzt die richtige Wahl?

Hoher Bedarf an IT-Fachkräften

Durch die wachsende Digitalisierung in den Unternehmen steigt auch die Nachfrage nach qualifizierten IT-Fachkräften stetig weiter an. Auf absehbare Zeit hin wird der Fachkräftemangel in der IT sich noch verschärfen. Derzeit können die IT-Absolventen von Universitäten und Berufsschulen die hohe Nachfrage nach IT-Arbeitskräften bei weitem nicht decken. Daher stehen Quereinsteigern in Unternehmen alle Türen offen. Viele Unternehmen haben erkannt, dass sie ohne Quereinsteiger ihren Bedarf an IT-Fachkräften nicht decken können.

Blendende Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten

In der IT suchen nicht die Mitarbeiter ein Unternehmen, sondern anders herum. Das geht einher mit attraktiven Gehältern, flexiblen Arbeitszeitmodellen und langfristigen Perspektiven. Aktuell geht man davon aus, dass bis zum Jahr 2030 mehr IT-Fachkräfte als Pflegkräfte in Deutschland gesucht werden.

Der Einstieg in den IT-Beruf bietet eine Vielzahl von Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten. So kann man zum Beispiel nach einem Abschluss als Fachinformatiker einen Abschluss als Bachelor- und Master Professional machen, auch ohne Abitur.

Voraussetzungen für den erfolgreichen IT Quereinstieg

Wenn du in die IT-Welt einsteigen möchtest, solltest du auf alle Fälle eine Leidenschaft für Technologie und Technik mitbringen und bereit sein, dich stetig weiterzuentwickeln und dich mit neuen Technologien in der IT zu beschäftigen. Lebenslanges Lernen ist daher wichtig, macht aber auch Spaß und sorgt dafür, dass der Beruf nie langweilig wird. 

Aber Vorsicht, Unternehmen haben einen Mangel an Fachkräften, nicht an Hilfskräften! Viele Unternehmen hängen in großem Maße von ihren IT-Systemen ab, ohne die nichts laufen würde. Die IT-Systeme sind komplex und müssen richtig bedient werden. Daher lassen Unternehmen ausschließlich Mitarbeiter an ihren Systemen arbeiten, die wissen was sie tun. Ohne eine fundierte Ausbildung und nachgewiesenem Abschluss, sondern nur mit einzelnen Zertifikaten oder Fortbildungen, ist es schwierig in einer IT-Organisation Fuß zu fassen. Daher ist die Grundvoraussetzung für den erfolgreichen IT Quereinstieg eine abgeschlossene IT-Fachausbildung, zum Beispiel als Fachinformatiker für Systemintegration oder Anwendungsentwicklung.

So gelingt der Quereinstieg in die IT

Die Voraussetzung für eine Karriere in der IT ist also ein erfolgreicher IT-Berufsabschluss oder ein Studium. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man als Quereinsteiger den begehrten Abschluss erlangen kann. Die folgenden folgenden drei Wege führen zum Berufsabschluss:

Umschulung

Das ist der schnellste und beste Weg für Quereinsteiger. Umschulen können sich alle, die bereits einen anderen Berufs- oder Studienabschluss erlangt haben, ihr Studium abbrechen mussten oder mehrere Jahre Berufserfahrung in einem IT-fremden Beruf haben.

Mit einer Umschulung hast du die Möglichkeit schnell und praxisnah in die IT einzusteigen, denn die Umschulung dauert nur zwei Jahre - im Gegensatz zu einer dreijährigen Ausbildung. Durch die Kombination aus Praxiserfahrung im Unternehmen und Theorieunterricht findest du schnell den Einstieg in die Arbeitswelt, insbesondere weil bei einer Umschulung der Fokus ausschließlich auf IT- und berufsrelevanten Themen liegt (ca. 2.500 Stunden IT-Unterricht).

Die Kosten für eine Umschulung können in der Regel vollständig durch die Bundesagentur für Arbeit, Jobcenter, Rentenversicherer oder den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr gefördert werden (zum Beispiel über einen Bildungsgutschein). Weitere Fördermöglichkeiten findest du hier.

Ausbildung

Eine Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und richtet sich an Berufseinsteiger, die noch keine Erfahrung in der Berufswelt sammeln konnten. Daher werden, im Gegensatz zu einer Umschulung, neben fachspezifischen IT-Themen auch viele allgemeinbildende Inhalte wie Religion, Sport, Sprachen etc. vermittelt (ca. 1/3 des Unterrichtsstoffes). Der typische Umfang an IT-spezifischen Themen in einer dreijährigen Ausbildung sind ca. 1.000 Stunden vs. ca. 2.500 Stunden bei einer zweijährigen Umschulung.

Der Vorteil einer Ausbildung im Unternehmen ist häufig, dass diese im "Dualen System" erfolgt, so dass die Auszubildenden während der gesamten Ausbildungszeit neben der Berufsschule parallel das Wissen im Unternehmen vertiefen können. Bei einer Umschulung macht der praktische Teil meist nur wenige Monate aus (typischerweise 6 - 8 Monate im Betrieb). Einige wenige Umschulungsanbieter führen die Umschulungen aber auch im dualen System wie die Berufsschulen aus, so dass die Vorteile der Umschulung mit denen einer Ausbildung kombiniert werden. Man sollte bei Umschulungen daher insbesondere auf das Umschulungskonzept achten.

Studium

Ein Studium in der Informatik richtet sich aufgrund der Länge des Studiums (in der Regel 5 - 6 Jahre zum Master) eher an Berufseinsteiger als an Quereinsteiger. Das Studium bietet eine tiefgehende, auf die Theorie ausgerichtete Ausbildung. Du kannst dich auf verschiedene Bereiche wie Softwarteentwicklung, Netzwerktechnik oder IT-Management fokussieren. Das Studium ist Voraussetzung für höhere Abschlüsse wie Promotionen oder Habilitationen.

Im Vergleich zu einer Umschulung oder Ausbildung ist dieser Ausbildungsweg eher theorielastig und enthält deutlich weniger Praxis. Es muss auch beachtet werden, dass man während des Studiums, im Gegensatz zu einer Ausbildung, noch kein Geld verdient. Oft sammeln Studierende ihre ersten Praxiserfahrungen mit dem Start in ihr Berufsleben. Das ist auch der Grund, warum viele ausgelernte Fachinformatiker/-innen mit ihrem Berufsabschluss oft genauso viel oder teilweise sogar mehr als Studienabsolventen verdienen. Das relativiert sich natürlich über die Zeit, insbesondere mit höheren Abschlüssen, die allen Studierten nach ihrem akademischen Weg offen stehen.

Eine Alternative zum reinen Studium ist ein duales Studium, zum Beispiel an einer Fachhochschule.

Duales Studium

Grundsätzlich ist ein duales Studium inhaltlich mit einem regulären Studium vergleichbar. Dies gilt auch für die Abschlüsse und Aufstiegsmöglichkeiten. Jedoch teilt sich das duale Studium in einen signifikanten Praxisanteil kombiniert mit Theorieblöcken auf. Dabei ist der Studierende jeweils abwechselnd für ein Semester im Unternehmen und ein Semester in der Fachhochschule.

Der Vorteil dieser Ausbildungsform ist zum einen, dass der Absolvent während des Studiums schon praktische Erfahrungen sammelt, was besonders für den IT-Beruf ausschlaggebend ist. Zum anderen kann er gleichzeitig bereits Geld verdienen kann (vgl. zu einer Ausbildung). Der angestrebte Abschluss ist hier typischerweise der Bachelor- oder Masterabschluss über den akademischen Weg.

Mittlerweile ist es aber auch möglich den Bachelor- und Masterabschluss über den beruflichen Weg im Anschluss an eine Ausbildung oder Umschulung zu machen. Hierbei kann jeder mit einem IT-Berufsabschluss seinen Bachelor- oder Master Professional machen. Das "Professional" signalisiert dabei, dass der Abschluss über den beruflichen und nicht über den akademischen Weg erfolgt ist. Der Bachelor- oder Masterabschluss über den akademischen Weg hat die gleiche Anerkennung (EQR Skala) wie ein Abschluss über den beruflichen Weg. Allerdings können Absolventen die ihren Bachelor oder Master über den beruflichen Weg erlangen im Anschluss nicht noch promovieren. Wer also seinen Doktortitel anstrebt, sollte sich für ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule entscheiden.

Wähle den Weg, der zu dir passt

Wie du siehst gibt es viele Möglichkeiten in die IT einzusteigen und deine Karriere über die Zeit auszubauen. Die Wahl des richtigen Weges hängt von deinen individuellen Voraussetzungen, Zielen und Umständen ab. Alle  Wege öffnen dir die Tür in die IT.

Tipps für einen schnellen und erfolgreichen Quereinstieg in die IT

Umschulung in Erwägung ziehen

Wie oben beschrieben gibt es verschiedene Wege in die IT einzusteigen. Die Umschulung ist der beste Weg für alle, die bereits eine andere Ausbildung abgeschlossen haben, ihr Studium abbrechen oder aus gesundheitlichen Gründen den Beruf wechseln müssen. Die Umschulung ist der schnellste Weg in die IT, mit dem du auch noch sehr viel Praxiserfahrung sammelst. Außerdem lernst du während deines Praktikums schone einen potenziellen Arbeitgeber für die Zeit nach deiner Umschulung kennen.

Förderung bzw. Finanzierung abklären

Wenn du dich für einen Quereinstieg in die IT entscheidest ist es wichtig, dass du dich frühzeitig um die Förderung kümmerst. Die Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter, der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr und die Rentenversicherer fördern Umschulungsmaßnahmen. In unserem Ratgeberartikel findest du alles Wissenswerte für die Beantragung deiner Förderung.

Maßnahme und Anbieter für eine IT Umschulung finden

Bei der Suche nach  einem Anbieter für deine IT-Umschulung ist es sehr wichtig, dass du gründlich vorgehst. Starte mit der Recherche nach Bildungsanbietern und vergleiche sie miteinander. Folgende Punkte helfen dir bei der Auswahl:

Die Qualität der Umschulung hat einen großen Einfluss auf deine berufliche Zukunft, es lohnt sich also sorgfältig zu recherchieren und die Anbieter miteinander zu vergleichen.

So kannst du dich Vorbereiten

Eine Umschulung setzt kein fundiertes Wissen in der IT voraus, daher ist es auch nicht zwingend nötig sein IT-Wissen im Vorfeld aufzupolieren. Während der Umschulung lernst du alles, was du rund um die IT benötigst. Wer sich jedoch im Vorfeld vorbereiten möchte, könnte Folgendes tun:

  • Das Auffrischen und Erweitern von Englischkenntnissen, vor allem Lesen und Verstehen, ist zum Beispiel sehr wichtig.
  • Außerdem kannst du deine mathematischen Kenntnisse (Dreisatz, Prozentrechnung, Zahlensysteme, ...) aufpolieren und ggf. deine Sprachkenntnisse ausbauen.
  • Insbesondere für Nicht-Muttersprachler ist dieser Punkt besonders wichtig, idealerweise sollte die Sprachkenntnisse über einen B1-Abschluss hinausgehen. Aktives Sprechen und regelmäßiges Üben sollten dabei im Fokus stehen, um sich optimal auf die kommende IT-Umschulung vorzubereiten.

Bewerbungsunterlagen optimieren / Vorbereiten

Bringe deine Bewerbungsunterlagen auf den neusten Stand und passe sie den Anforderungen der IT-Branche an. Arbeite dabei sowohl deine bisherigen Erfahrungen als auch deine bisher erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse heraus und lasse auch gerne noch ein aktuelles Foto von dir machen.

Erfahrungsberichte von erfolgreichen IT Quereinsteigern

Mit unserer Umschulung zum Fachinformatiker/-in für Systemintegration haben wir in den letzten 25 Jahren über 1.000 Teilnehmern den erfolgreichen Quereinstieg in die IT ermöglicht.

Hier findest du einen kurzen Auszug unserer Erfolgsgeschichten, wir freuen uns, wenn wir auch dich auf deinem Weg in die IT-Branche begleiten können.

Erdem Karacuka

IT-Fachinformatiker für Systemintegration

"Ich würde goldsteps jedem empfehlen, der sich für eine Umschulung zum Fachinformatiker interessiert. Die Vorbereitungen auf die Prüfungen sind super, fachlich fehlt es den Dozenten an nichts. Das Klima vor Ort ist sehr familiär, ich wurde während meiner gesamten Umschulung sehr gut begleitet."

Andree Gievers

Technischer Account Manager EMEA, Olympus

„Ich habe das Wissen eigentlich komplett behalten. Ich arbeite nicht permanent mit den IT-Systemen, verwalte sie aber trotzdem. Und so ist das Wissen aus meiner Ausbildung und späteren Trainertätigkeit eine gute Grundlage, um für mich existierende Probleme oder die eines Kunden zu lösen.“

Christian Witsken

IT-Fachinformatiker für Systemintegration

„IT wird es immer geben, Digitalisierung ist die Zukunft. Darum sehe ich da die besten Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten für mich. Außerdem kann man als Fachinformatiker ja auch in jeder Branche arbeiten.“

Beratungssituation, bei der Unterlagen auf einem Tisch liegen.

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